Selbstinszenierungen in der Fotografie und eine kritische Vermittlungsarbeit in Fotografie-Ausstellungen im Kontext der Ausstellung „Vivian Maier“
Freitag, 6. März 2015 von 16.15 bis 19.00 Uhr
In der Ausstellung „Vivian Maier“, die vom 19.02. bis 12.04. in der Galerie des Willy-Brandt-Hauses zu sehen sein wird, werden gleich mehrere Geschichten erzählt. Es stehen nicht nur Fotografie als künstlerisches Medium und Fotografie-Geschichte im Vordergrund, sondern auch die Selbstinszenierung und das Leben der Fotografin werden zum „Objekt der Begierde“ gemacht. Vivian Maier ist eine us-amerikanische Straßenfotografin (1926-2009), deren Werk erst nach ihrem Tod entdeckt wurde und deren Biographie in Form eines Kinofilms zahlreiche spekulative Zuschreibungen erfuhr.
Ausstellung, Kinofilm und Fotografien selbst generieren eine Vorlage für Fragen nach AutorInnenschaft, Fremd- und Selbstbildern, Grenzüberschreitungen, Inszenierungen und Verborgen-Sein im Kunstbetrieb und in der Kunst. Darüber hinaus spielen auch Aspekte von Geschlecht und Machtstrukturen im Kunstmarkt in die Rezeption des Werkes mit hinein.
Der Salon begibt sich also in diese Ausstellung, um dort verschiedene Fragen über Fotografie und Kunstvermittlung praktisch zu erproben und zu diskutieren.
· Wie kann „man“ dekonstruktivistische Kunstvermittlung betreiben, wenn das Vermittlungsverständnis mit einem kuratorischen Bildverständnis der „Authentizität“ und „Objektivität“ konfrontiert wird?
· Kann und darf es „Unwissenheit“ im Sinne Roland Barthes in der Vermittlung von Fotografie geben?
· Welche Herausforderungen gibt es in der kritischen Vermittlung von Fotografie im Vergleich zu anderen Kunstgattungen?
Zu Beginn des Salons wollen wir in drei unterschiedlichen thematischen Setzungen die Ausstellung ansehen und diskutieren. Im Anschluss daran möchten wir fotografische Selbstinszenierungen von uns als VermittlerInnen, AktivistInnen oder KünstlerInnen etc. anfertigen, die am Ende der Veranstaltung mit nach Hause genommen werden können. Wir freuen uns über zahlreiches Erscheinen!
Ort: Laden-Passage & Galerie 2. OG, Willy-Brandt-Haus, Stresemannstraße 28, 10963 Berlin, Ausweis erforderlich, Eintritt: 3-10 Euro nach Selbsteinschätzung.
Zu Gast: Ana Bilankov, Multimedia-Künstlerin, Kunstvermittlerin, Kunsthistorikerin (www.anabilankov.com)
Konzept/Organisation 6. Salon für kritische Kunstvermittlung: Barbara Campaner, Anna Chrusciel, Nanna Lüth, Iver Ohm, Wiebke Trunk, Maren Ziese
Initiatorinnen der Reihe: Nanna Lüth, Sandra Ortmann, Maren Ziese
Salon für Kritische Kunstvermittlung 